"Hilfe, Otto kommt!" Das war nicht nur ein Albumtitel des blonden Blödelbarden, sondern vor ein paar Jahren auch eine berechtigte Warnung: Da gingen Friesenjung' Waalkes offenkundig die Pointen aus, was ihn aber nicht an ausgedehnten Tourneen 'mit neuem Programm' hinderte. Das entpuppte sich leider als uninspirierter Aufguss von Nummern wie 'Peter, Paul and Mary', die Otto bereits 1973 in seiner ersten TV-Show dazu verknackte, 'in the kitchen' zu sitzen - offenbar lebenslänglich. '100 Jahre Otto' dagegen ist ein erklärtes Best-of-Album - und überraschend spritzig. Die neu interpretierten Klassiker kommen frisch und unverkrampft daher: Ein Englischkurs für Computernutzer ('all about edit and e-mail' - alles über Edith und Emil) erklärt den Unterschied zwischen Sitzklo und Nachttopf (Laptop und iPod), während sich die Klingeltöne 'Spuckender Specht', 'Kotzender Kuckuck' und 'Pupsender Papst' zum Beatbox-Sound von 'Es wird Nacht Senorita' vereinen. Mit ihren knapp 44 Minuten fällt die CD ziemlich kurz aus, was daran liegen mag, dass der Komiker auf überstrapazierte Einwürfe wie 'Holladihüddi', 'Jaaaaaa!' und irres Kecker-Kichern verzichtet. Ausgleich für Nostalgiker: Auch nach 30 Jahren benutzt Waalkes immer noch das schöne Wort 'Schniedelwutz'. Otto - find ich wieder gut!
Kommentar Kommentar | Kommentar als Link